Als ich 1990 als Erlanger Student mit der Comic-Szene in Kontakt kam, war ich begeistert von diesem Leben und Treiben rund um meine große Liebe. Meinen Wunsch, Comic-Zeichner zu werden, trug ich schon beinahe trotzig vor mir her – und plötzlich waren da Menschen, die mit einem wohltuend unheiligen Ernst, größtem Engagement und fundiertem Wissen das Feld dieses Mediums beackerten.
Zwei Jahre später arbeitete ich am Stand der Edition Kunst der Comics, Rücken an Rücken mit den Kollegen von Hummelcomic, und lernte dort Volker Hamann kennen. Seitdem begleitet ein beschwingt gegenseitiges "Hallo Volker" jedes Wiedersehen, und mit den Jahren wurde eine echte Freundschaft daraus – stets begleitet vom Respekt, den ich für sein unermüdliches Wirken um den Comic empfand. Seine Reddition schien mir wie der Ritterschlag der Comics: der Wille, die Themen in Tiefe und Breite derart gut auszuleuchten, machte aus jeder Ausgabe ein Erlebnis, das meiner inneren Überzeugung das nötige Kopffutter an die Seite stellte und wichtigen Rückenwind gab.
Viele Jahre, Bücher und Magazine später fragte mich Volker, ob ich mir vorstellen könne, eine Ausstellung zu kuratieren: 30 Jahre Reddition, was für ein unglaublicher Weg! Schnell sagte ich zu, Ausstellung konnte ich inzwischen – dachte ich. Im Angesicht von Kisten voller Briefe von Fans, Verlegern und Zeichnergrößen, epischen Interview-Transskriptionen und Unmengen gefix-o-gumter Druckvorlagen wurde mir dann erst richtig klar, welch ungeheures Arbeits-Werk dieses Magazin darstellt. Doch da ich von Volker und dem Redditions-Mitgründer Andreas Wiedemann eine mit Anekdoten gespickte Einweisung bekam, war ziemlich schnell klar, dass auch durch diesen Wust an Papier nur der Faden des Erzählens führen kann.
Das war das Ziel, und wer in der Schuhstraße in Erlangen war oder sich jetzt hier der virtuellen Version durch die Exponate klickt, hat hoffentlich neben Wissenswertem auch eine kurzweilige Zeit mitgenommen.
Auf die nächsten 30 Jahre, liebe Reddition!
Volker Sponholz
Kurator der Ausstellung:
Volker Sponholz
Volker Hamann, geb. 1968 in Pinneberg, findet Comics schon seit 1977 toll. 1984 gründet er mit zwei Schulfreunden das Magazin Reddition. 1990 kann er den erlernten Beruf des Bankkaufmanns an den Nagel hängen und baut den Versandhandel Hummelcomic mit auf. Herausgeber der Reddition und Mitherausgeber vom Comic Report, CAMP und dem Fachmagazin Alfonz – Der Comicreporter. Schreibt für etliche weitere Publikationen und Verlage.
Webseite der Reddition:
www.reddition.de
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Das Menü öffnet und schließt sich durch Klicken auf den Button in der linken oberen Ecke. Ein Raumplan mit Radar zeigt Ihnen an, wo Sie sich gerade befinden und in welche Richtung Sie schauen. Klicken Sie auf die roten Punkte im Raumplan, um Ihren Ansichtspunkt zu wechseln.
Durch Klicken auf die Ausstellungsobjekte können Sie das entsprechende Objekt größer betrachten. Handelt es sich um eine Gruppe von Objekten, können Sie entweder durch Klicken auf die Pfeile oder mit den Pfeiltasten Ihrer Tastatur vor bzw. zurück durch die Gruppe navigieren. Sie können auch durch Klicken auf das vergrößerte Objekt weiter durch die Gruppe navigieren. Schließen Sie das Objekt, indem Sie auf den Schließen-Button in der rechten oberen Ecke des vergrößerten Objektes oder auf die Fläche außerhalb des Objektes klicken.
In der Ausstellung ist ein Easter Egg versteckt, das durch Tippen auf ein bestimmtes Objekt ausgelöst wird. Können Sie dieses finden oder tappen Sie noch im Dunkeln?
Steuern Sie Ihre Blickrichtung durch Wischen mit ihrem Finger:
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Das Menü öffnet und schließt sich durch Tippen auf den Button in der linken oberen Ecke. Ein Raumplan mit Radar zeigt Ihnen an, wo Sie sich gerade befinden und in welche Richtung Sie schauen. Tippen Sie auf die roten Punkte im Raumplan, um Ihren Ansichtspunkt zu wechseln.
Durch Tippen auf die Ausstellungsobjekte können Sie das entsprechende Objekt größer betrachten. Handelt es sich um eine Gruppe von Objekten, können Sie entweder durch Tippen auf die Pfeile oder durch Wischen nach links bzw. rechts, vor bzw. zurück durch die Gruppe navigieren. Sie können auch durch Tippen auf das vergrößerte Objekt weiter durch die Gruppe navigieren. Schließen Sie das Objekt, indem Sie auf den Schließen-Button in der rechten oberen Ecke des vergrößerten Objektes oder auf die Fläche außerhalb des Objektes tippen.
In der Ausstellung ist ein Easter Egg versteckt, das durch Tippen auf ein bestimmtes Objekt ausgelöst wird. Können Sie dieses finden oder tappen Sie noch im Dunkeln?
Geschäftsstelle:
Edition Alfons
Verlag Volker Hamann
Heederbrook 4e
25355 Barmstedt
Tel.: +49 (0)4123 - 92 10 33
E-Mail: info@reddition.de
Die Ausstellung „Der Fels in der Brandung – 30 Jahre Reddition“ fand im Rahmen des 14. Internationalen Comic-Salon Erlangen (Website des Internationalen Comic-Salon) statt.
Konzeption: Volker Hamann und Volker Sponholz
Kuration: Volker Sponholz
Die virtuelle Ausstellung „Der Fels in der Brandung – 30 Jahre Reddition“ im Rahmen des 14. Internationalen Comic-Salon Erlangen wurde in Zusammenarbeit der Reddition und StudentInnen des Studiengangs Medieninformatik der Hochschule Flensburg als Projekt realisiert.
Projektleiter: Uwe Zimmermann, Tobias Hiep
Konzeption: Uwe Zimmermann, Daniel Meyer, Simon Hagen, Agnetha Linnemann
Fotografie: Agnetha Linnemann, Daniel Meyer, Simon Hagen
Bildbearbeitung: Simon Hagen, Daniel Meyer, Wiebke Carstensen, Wiebke Hennings, Chahinaz Maalem, Jana Ratjen
Programmierung: Daniel Meyer, Simon Hagen
Die auf diesen Seiten gezeigten Bilder dienen hier keinen kommerziellen Zwecken, sondern haben lediglich dokumentierende Funktion.
So war das 1984: Heiko Hähnsen mühte sich redlich, die Vorlage fehlerfrei zu halten, weil der Kopierer jeden Fehler wiedergeben würde.
Während Heiko Hähnsen alle Aufgaben der visuellen Gestaltung zufielen, sorgten Andreas Wiedemann und Volker Hamann für die redaktionellen Inhalte.
Da wurde liebevollst mit Schere und Klebstoff (Fix-O-Gum!) daran gefeilt, die Bleiwüsten mit Bildern aufzulockern – und natürlich den Text selbst möglichst nah an den ersehnten Blocksatz zu tippen.
Kopierer adé – Die Nummer 6 war die erste komplett gedruckte Ausgabe der Comic-Reddition.
Nach dem Ausschneiden von Heiko Hähnsen war das Cover der Nummer 9 gleich deutlich textlastiger – und in dieser Version von Yves Chaland höchstselbst veredelt.
Nach dem beruflich bedingten Weggang von Andreas Wiedemann erschien die Nummer 10 unter der alleinigen Federführung von Volker Hamann mit den neuen Mitstreitern Roland Mietz, Georg F.W. Tempel und Dittmar Schnack.
Langsam wuchs die Erfahrung und der kreative Umgang mit den Möglichkeiten "moderner" Druckvorstufe. Die Trennung von Bild- und Textebene war dabei nur ein erster Schritt.
Das Dossier über Jacques Tardi in der Nummer 13 bezeichnet für viele den Beginn der Comic-Reddition als wegweisendes Comic-Magazin.
Mit neuer Schrift und Textsatz am Computer wurde zwar der Blocksatz ein Leichtes, doch ohne Fix-O-Gum ging noch immer nix!
Die neun Hefte lang etablierte Zweitfarbe Rot wurde auch im Innenteil kräftig genutzt.
1990 bescherte der Comic-Szene den tragischen Verlust des Zeichners Yves Chaland – und der Comic-Reddition ein Interview mit dem italienischen Zeichner-Star Lorenzo Mattotti. Beides fand sich in der Aufsehen erregenden Nummer 17 wieder – mit Wendecover!
Schon früh wurde über Korrespondenz mit den Verlagen das gewisse Mehr an Informationen beschafft.
Viele Anfragen wurden freundlich beantwortet – den Charme dieser Holländer aber erreichte niemand!
Nicht jedes Schreiben bekam eine Antwort…
Zeichnerlegende Alberto Breccia gab 1992 nicht nur ein ausführliches Interview (CD-Player), sondern lieferte mit seiner Visitenkarte auch eines der prägnantesten Cover-Motive der Redditions-Geschichte.
In der Nummer 32 kam zum inzwischen obligatorischen Vierfarbdruck noch eine Extra-Farbe hinzu – und verlieh dem Motiv von François Schuiten das gewisse Etwas.
Im Jahr 2000 steuerte Shooting-Star Ulf K. ein exklusives Covermotiv zum Gelingen von Nummer 35 über Autorencomics bei.
Ein Dossier über Métal Hurlant versetzte die Redaktion in die komfortable Lage, sich zwischen mehreren Motiven entscheiden zu können. Letzlich machte doch John Difool das Rennen. (Siehe Cover-Zeitleiste unten.)
In der Reddition 43 sorgte das Disney-Dossier für Aufregung bei der Covergestaltung: Die ersten beiden Entwürfe wurden abgelehnt, da Disney Deutschland so viel Bild bei einem Text-Magazin suspekt erschien… Die endgültige Fassung machte aber alle Beteiligten glücklich.
Die Edition Alfons hat drei Comic-Bücher verlegt. Trotz großen Zuspruchs wurde das Verlegertum in diese Richtung nicht fortgeführt. Ein weiser Entschluss, wenn man an die vielen Comic-Magazine denkt, die sich als Verleger versuchten und daran zugrunde gingen.