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Frisch Gelesen Folge 198: Vampeerz 1

Vampeerz 1 Teaser

»Was hast du gesagt?«
»Ich sagte … nimm dieses Schwert und töte mich!«


FRISCH GELESEN: Archiv


Das Titelbild von Vampeerz 1

Vampeerz 1

Story: Akili
Zeichnungen: Akili

Egmont Manga
Softcover | 164 Seiten | s/w + 2 Farbseiten | 10,00 €
ISBN: 978-3-7704-2874-8

Genre: Dark Romance, Vampire

Für alle, die das mögen: Manga, Yuri, Girls Love, Manga, Blutsauger-Romantik


 

Die neue Mangaserie Vampeerz fällt ein bisschen aus dem Rahmen. Zum einen wegen ihrer Ästhetik, zum anderen wegen ihrer Aufmachung. Beides ist nämlich und grundsätzlich so richtig schön anzusehen.

Bei Vampeerz handelt es sich um einen Yuri-Manga, also einen japanischen Comic, der lesbische Beziehungen darstellt. Boys-Love-Manga, das Pendant dazu, ist in Deutschland schon seit gefühlten Ewigkeiten als eigenes Subgenre bei der weiblichen Leserschaft ziemlich beliebt. Dagegen wurde Fans von Yuri-Manga schon immer etwas weniger Lesestoff geboten. Zumindest hat man nun bei Egmont Manga mit Vampeerz eine durchaus beachtenswerte Serie lizensiert, die zwar das Rad nicht neu erfindet, aber vielen gefallen dürfte.

Die Ausgangssituation ist recht simpel. Erzählt wird die Geschichte eines jungen dunkelhaarigen, 14 Jahre alten Mädchens namens Ichika. Während der Trauerfeier für ihre verstorbene Großmutter klingelt es an der Tür und die blonde Aria Asagiri steht vor der Tür. Diese ist mehrere hundert Jahre alt, was man ihr äußerlich nicht ansieht. Ichika sieht sie und es ist nicht nur Liebe auf den ersten Blick, sondern es fühlt sich an, als hätte Aria ihr das Herz gestohlen.

Leseprobe Vampeerz Band 1

Voll in den Hals: Auch wenn's ein bisschen wehtut.
Die verliebte Ichika wird gerne gebissen.

 

Abgesehen von ihrer betörenden Schönheit ist Aria insofern merkwürdig, als dass sie trotz des enormen Altersunterschieds eine Bekannte von Ichikas Großmutter sein soll. Obendrein besitzt sie übernatürliche Fähigkeiten und kann mittels einer Art Hypnose anderen Personen ihren Willen aufzwingen. Dadurch ist es kein Problem, Ichikas Mutter zu überzeugen, dass Aria bei ihr übernachten darf.

So kommt eines zum anderen. Nachdem sie einen Einbrecher in die Flucht geschlagen hat, tut sich Aria an Ichika gütlich. Der Vampirbiss in den zarten Mädchenhals lässt die 14-Jährige noch mehr dahinschmelzen und sie denkt: »Liebe Oma … die du nun im Himmel weilst … Die Person, die mein Herz gestohlen hat … ist ein gewalttätiges Mädchen aus dem Ausland … dass so hübsch und süß ist, dass es mich fast schon gruselt. Nicht nur das … sie trinkt auch Menschenblut.«

Wenn man wollte, könnte man Vampeerz kontrovers diskutieren. Der Mangaka ist kein Unbekannter, wenn es um brunftige Stoffe geht. Hinter dem Namen Akili soll sich Shō Higashiyama verbergen, der jede Menge Hentai-Pornomanga gezeichnet hat, wie zum Beispiel Implicity oder Nymphodelic, und dessen japanische Webseite wenig Fragen offen lässt. (Bitte ausnahmsweise selber googlen.) Besonders fragwürdig sind die Darstellungen von Hardcore-Sex mit eindeutig minderjährig aussehenden Mädchen.

Inzwischen scheint der Gute geläutert, zumindest kommen unter dem neuen Pseudonym Akili seine sonstigen grafischen Qualitäten zum Vorschein. Dennoch gibt es in Vampeerz Szenen, in denen 14-jährige Mädchen miteinander, sagen wir, leicht herummachen.

Leseprobe Vampeerz Band 1

Aria kann auch brutal: Keine Gnade für den Einbrecher

 

Die Zeichnungen sind klar und richtig ästhetisch schön, wenn man von einer latenten »Alle-Gesichter-sehen-gleich-aus«-Schwäche absieht.

Zusammengefasst ist Vampeerz ein Teen-Girls-Love-Manga mit Blutsauger-Thematik für Freundinnen und Freunde der distinguierten Optik, bei dem die Story nur etwas langsam in Gang kommt. Wer auf Gimmicks und Beilagen steht, wird bei Band 1 ebenfalls bedient: Nur für die erste Auflage hat der Verlag einen Miniprint spendiert.

[Matthias Hofmann]

Abbildungen © 2020 Egmont Manga (Egmont Verlagsgesellschaften mbH) /Akili


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