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Canisi-Edition mit drei Jijé-Titeln und Papst-Biographien

Don Bosco small

Wer hätte gedacht, dass nach so vielen Jahren eine deutsche Ausgabe von Jijés Don Bosco erscheint? Das ist eine eher unbekannte aber gesuchte Comicbiographie, mit welcher der Zeichner von Jerry Spring oder Mick Tanguy das Leben des italienischen Priesters Johannes Bosco erzählt.

Der neue Schweizer Verlag Canisi Edition startete sein Programm nicht nur mit diesem Jijé Klassiker aus den 1940er Jahren. CRON sprach mit Ruedi Fäh über seinen Verlag und das Programm.

Christliche Comics für die Jugendswitzerland48
Drei Jije-Titel im Programm der Canisi-Edition

INTERVIEW MIT RUEDI FÄH

Der Papst wusste schon Bescheid, da dachte so mancher Jijé-Fan nicht im Traum daran, dass dies je wahr werden könnte. Drei Frühwerke von Joseph »Jijé« Gillain, nämlich Bernadette von Lourdes, Charles de Foucauld und Don Bosco, sind nahezu unbemerkt von der Comicszene in deutscher Übersetzung veröffentlicht worden.

Insgesamt 16 Titel liegen bereits vor und beschäftigen sich mit wichtigen Persönlichkeiten aus der Religions- und Kirchengeschichte. Publiziert werden diese Comics von der Schweizer Canisi-Edition, einem Verlag, der erst 2011 gegründet wurde. Im Interview gibt Ruedi Fäh (35), Lehrer und Geschäftsführer des Verlags, Auskunft.


CRON fragt. Ruedi Fäh antwortet.

Ruedi Fäh von der Edition-CanisiHerr Fäh, die Canisi Edition veröffentlichte in diesen Tagen, quasi aus dem Nichts, auf einen Schlag 16 Comics. Das ist ungewöhnlich und vor allem finanziell mutig. Erzählen Sie unseren Lesern was Canisi für ein Verlag ist und wer dahinter steckt.

Hinter der Verlagsgründung steckt eine spannende Geschichte. Initiant der Canisi Edition ist Vikar René Sager aus der Schweiz. Der junge Priester entdeckte in einem Buchladen in Lourdes zahlreiche Comics über Heilige und wusste sofort: Diese Bilder und Geschichten in Dialogform sind ideal für den Religionsunterricht. Das einzige Problem war: Die Comics waren in französischer Sprache.

Darauf suchte er einen deutschsprachigen Verlag, der sich an die Herausgabe der Übersetzungen wagte. Vergeblich! Eigentlich wollte der Priester dann die Idee ruhen lassen. Dank einer glücklichen Fügung ermöglichte ihm ein erfolgreicher Geschäftsmann die Vorfinanzierung und wir konnten die Verlagsgründung selber in die Hand nehmen. Mitte August verkauften wir die ersten Comics. Inzwischen sind wir selbst überrascht, wie positiv die Reaktionen auf die neue Comicreihe ausgefallen sind.

Die Canisi-Edition ist ein Katholischer Verlag und will laut Selbstverständnis mit seinen Publikationen einer »neuen Generation« den Katholischen Glauben näher bringen. Wie kam es dazu, das Programm mit Comics zu starten?

canisi benedikt  canisi donbosco

Für Kinder gibt es eine Vielzahl von Kinderbibeln und Bilderbücher. Und für Jugendliche? Fast nichts. Daher wollten wir zuerst etwas für diese Zielgruppe herausgeben. Etwas, das in moderner Form daherkommt und auch Jugendliche erreicht, die keine dicken Bücher wälzen wollen.

canisi bernadetteAlle Titel erzählen Geschichten von historischen religiösen Personen, u.a. Jesus und Päpsten wie Johannes Paul II. oder Benedikt der XVI. Können Sie sich vorstellen auch andere Comics zu veröffentlichen, oder wird es bei diesen bleiben?

Wenn alles klappt, dann werden wir im Frühjahr einen weiteren Comic über den Heiligen Augustinus herausgeben. Auf unserer Wunschliste steht auch ein Comic über das beeindruckende Leben von Maximilian Kolbe, jenes Heiligen, der für einen Mitgefangenen in den tödlichen Hungerbunker von Auschwitz ging. Für dieses Projekt suchen wir noch einen guten Zeichner und die nötigen finanziellen Mittel.

Zu allen Comics soll es demnächst Lehrmaterial und Arbeitsblätter für den Schulunterricht geben. Wie muss man sich diese vorstellen?

Ziel ist es, dass das Material eins zu eins im Unterricht eingesetzt werden kann. Da es in digitaler Form vorliegt, kann die Lehrperson beliebig anpassen. Die Arbeitsblätter können kostenlos von unserer Internetseite heruntergeladen werden.

Es war zu hören, dass ihre Comics auch Papst Benedikt XVI. überreicht wurden. Heißt das, dass der Papst dem Medium Comic wohlwollend gegenübersteht?

Als Papst Benedikt XVI. die Comics sah, lachte er und sagte freudig zu Vikar René Sager: »Machen Sie weiter so!« Das Foto von dieser Begegnung spricht Bände.

Papst Benedikt XVI. trifft Vikar René Sager

Lesen sie selbst auch andere Comics?

Ehrlich gesagt bin ich erst in jüngster Zeit wieder auf den Geschmack gekommen. Als Kind habe ich immer wieder diese beiden Tim & Struppi-Bücher gelesen: »Tim in Tibet« und »Der Sonnentempel«. Diese abenteuerlichen Beschreibungen haben mich fasziniert.

Die Fragen stellte Matthias Hofmann.

canisi fucauld  canisi guy

Abbildungen © Canisi-Edition


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Homepage des Verlags: Canisi-Edition