ALFONZ Pressespiegel

Projekt equinoX: »ALFONZ hat sich im Markt der Comicfachzeitschriften etabliert.« [20. Januar 2013]
Die Zahl an Neuigkeiten und Rezensionen zu aktuellen Erscheinungen ist groß, und inspiriert zu einem kostenintensiven Besuch um Comicladen des Vertrauens.
 
 
Der Tagesspiegel: »Im Bann der Bildgeschichten« [22. Okt. 2012]
Mit „Alfonz“ drängt ein neuer Mitbewerber auf einen kleinen, aber stabilen Markt, auf dem sich bislang ein halbes Dutzend deutschsprachiger Zeitschriften tummelte. Dank des zunehmenden Renommees von Comics und Graphic Novels – also längeren, in sich geschlossenen Bilderzählungen – ist der Markt offenbar noch ausbaufähig.
 
 
TITEL-Magazin: »Wir schauen auch um die Ecke« [19. Sept. 2012]
Es hat schon viele Versuche gegeben, Schreiben über Comics in der Szene und darüber hinaus zu etablieren. Die Edition Alfons ist überzeugt, dies nun geschafft zu haben.
 
 
DIE ZEIT online: »Der Wüstenfalke trifft auf Batman« [7. Sept. 2012]
So ist Alfonz trotz der professionellen Aufmachung eben doch ein Fanzine. Aus der Szene für die Szene und für ein paar interessierte Außenstehende. Aber ein Fanzine mit Potenzial, zumal die Konkurrenz überschaubar ist.
 
 
Der Neue Vertrieb: »Wegweiser im Comic-Dschungel« [6. Sept. 2012]
Nicht zuletzt ist der Handel gefragt, wenn es um den aktiven Verkauf eines Magazinneulings geht. Übrigens finden auch Presse-Grossisten interessante Themen in ALFONZ.
 
 
Fandom Observer 278: »Erfreulich, dass sich Alfonz nicht als reines Fachmagazin versteht« [4. August 2012]
Volker Hamann und Matthias Hofmann haben hier ein ziemlich respektables Erstlingswerk hingelegt, das auf hohem Niveau informiert und es schafft, die Bandbreite der aktuellen Comics abzudecken.
 
 
WELT am Sonntag: »Viele talentierte Comiczeichner kommen aus Hamburg« [30. Juli 2012]
Für alle Liebhaber des Genres hat der kompetente, erfahrene Graphic-Novel-Journalist Volker Hamann aus Barmstedt jetzt die erste Nummer des neuen Fachmagazins "Alfonz. Der Comicreporter" herausgebracht, das primär die lebendige deutsche Comic-Szene ins Visier nimmt. Ein lang gehegter Traum sei das gewesen, denn, so Hamann, "Comics und Graphic Novels fristen in Deutschland ja immer noch ein weitgehend von der breiten Öffentlichkeit ausgeschlossenes Dasein."
 
 
satt.org: »Die Vielfalt ist schon erstaunlich« [29. Juli 2012]
Alfonz will [...] ein Zielpublikum ansprechen, das sowohl etwas über anspruchsvolle Comic-Literatur erfahren will als auch über das breite Spektrum des Mediums, auf der Titelseite fasst man das als »Von Graphic Novel bis Manga« zusammen. Die Mischung (ausgehend von der ersten Nummer und kurzen Einblicken in zwei digitale Nullnummern) ist schon mal sehr ausgewogen.
 
 
Kriminalakte: »Der Einstand ist geglückt« [16. Juli 2012]
Der Spagat zwischen Bildergeschichten für Kinder, Superheldenepen, Mangas und Graphic Novels für Jugendliche und Erwachsene ist gewaltig und wird in der ersten Ausgabe elegant und ausgewogen bewältigt.
 
 
Poetenladen: »Report aus der Comicwelt« [15. Juli 2012]
Das Magazin „Alfonz“ sei all jenen empfohlen, die sich hintergründig mit der großen, weiten und vor allem bunten Welt der Comics beschäftigen möchten, ohne dabei von Cosplayern auf Messen an Infoständen verdrängt zu werden. Denn was den Machern von „Alfonz“ schon im Editorial anzumerken ist: sie sind mit jeder Menge Herzblut bei der Sache. Und das schlägt sich folgerichtig in Qualität und Stil, vor allem in den von den Herausgebern verfassten Artikeln nieder.
 
 
PPM: Sehr positives Presse-Echo zum Start [12. Juli 2012]
Nicht nur in den Printausgaben von F.A.Z. und der Süddeutschen, auch im Radio auf DeutschlandRadio Kultur und auf diversen Internetportalen wurde ausgiebig auf ALFONZ hingewiesen und meist euphorisch besprochen.
 
 
ukonio.de: »Angenehm kritisch und hervorragend recherchiert« [12. Juli 2012]
Die Zeit scheint reif für neue Zeitschriften zu Comics und verwandten Themen. Nach der magazinigen „Geek!“ ist nun das Fachblatt „Alfonz“ erhältlich. Vor allem letzteres überzeugt. Die selbsternannte „Fachzeitschrift für Comics“ kommt mit einem durchaus hohen journalistischen Anspruch daher – und kann diesem auch voll gerecht werden.
 
 
Ozelot/Ostsee-Zeitung: »Die findigen Reporter« [12. Juli 2012]
Seitdem das neue Comicfachmagazin im letzten Jahr angekündigt worden war, wurde es von vielen Lesern erwartet. Immerhin sind die Macher keine Neulinge, sondern geben seit Jahren mit der „Reddition“ ein gut recherchiertes Themenheft heraus.
 
 
Splashcomics: »Vielzahl wohltuend kritischer Artikel« [10. Juli 2012]
Die breitgefächerte Palette aus klassischen Berichten, Artikeln, kritischen Besprechungen, Rezensionen und News über alle Genre-Grenzen hinweg kann vollkommen überzeugen und ermöglicht dem Leser auch einmal einen Blick über den eigenen Tellerrand. Weiter so!
 
 
rundyMagazin: »Mit Enthusiasmus« [10. Juli 2012]
Dies ist kein PR-Heft der Szene, das man einmal durchblättert, sondern eine gelungene Lektüre. Bitte mehr davon!
 
 
Projekt equinoX: »Es ist ein neuer Sheriff in der Stadt!« [7. Juli 2012]
“Alfonz” bringt eine Menge aktueller, lesenswerter und reichlich bebilderter Artikel, die jeden Comicfan interessieren werden. Eine große Hilfe im Dschungel der Veröffentlichungen. Auch die Konkurrenz musste schon reagieren. So hat die Comixene Nachbesserungen beim Preis und bei der Erscheinungsweise angekündigt. Wenn das mal keine Adelung ist!
 
 
ActuaBD: »L’Europe des revues critiques de BD: Alfonz« [29. Juni 2012]
C’est un aspect méconnu de la réalité éditoriale de la bande dessinée : la haute technicité de ses revues critiques.
 
 
tofu nerdpunk: »Wichtige Infos« [28. Juni 2012]
Mit dem Alfonz traut sich ein neues Magazin über Sequenzielle Kunst auf den deutschen Markt. Dabei gibt es nicht nur News, Reviews und Kolumnen, sondern auch Interviews und Storys zu aktuellen Themen aus der Welt der Comics, Graphic Novels und Manga. Insgesamt ist das ganze schon sehr professionell.
 
 
ENPUNKT: »Gelungener Start eines neuen Comic-Magazins« [28. Juni 2012]
Ich weiß nicht, das wievielte Comic-Fachmagazin mir mit »Alfonz« jetzt vorliegt – aber es ist ein schöner Start, so viel lässt sich schon mal sagen. In einem Comic-Markt, der immer weiter auseinanderdriftet, in dem Graphic-Novels-Fans, Manga-Kids, Sigurd- Grauköpfe und die ZACK-Generation sich wenig zu sagen haben, ist es natürlich nicht einfach, eine gemeinsame Klammer zu finden, die »Alfonz«-Mannschaft kriegt es aber ordentlich hin.
 
 
Süddeutsche Zeitung: »Ein kleines, aber wichtiges Ereignis« [11. Juni 2012]
Vorbild [...] sind die legendären französischen "Cahiers de la BD", die in den Siebzigern und Achtzigern erschienen. Das erste Heft von "Alfonz" ist noch nicht ganz auf deren Höhe, aber ein sehr vielversprechender Anfang - hoffentlich finden sich viele Leser.
 
F.A.Z.: Überzeugungstäter im Zeichen des Z [6. Juni 2012]
Probe auf den deutschen Boom: Das neue Fachmagazin "Alfonz" erscheint zum Erlanger Comicsalon. In einer Zeit, die auch für Comics angesichts der optischen Brillanz des iPads und ähnlicher Tabloid-Lesegeräte die Präsentation in digitalen Foren attraktiv macht, darf es überraschen, dass eine neue, höchst ambitionierte Fachzeitschrift ins Leben gerufen wird, die auf dem an diesem Donnerstag beginnenden Erlanger Comicsalon erstmals vorgestellt wird.
 
 
n-tv Online: "Alfonz" startet [7. Juni 2012]
"Alfonz" will sich [...] zeitnah der Szene widmen. Die erste Ausgabe, die in Erlangen präsentiert wird, macht Hoffnung, dass das Projekt gelingen könnte.
 
 
Deutschlandradio Kultur [7. Juni 2012]
Feuilletonpressegespräch mit Volker Hamann: Alfonz - Der Comicreporter. Länge: 09:28 Minuten.
 
 

Chronik 1987-1990

1987 Mit der Geschäftsaufgabe unserer Druckerei Hünerfauth begann das Jahr alles andere als gut. Die zeitaufwendige Zusammenstellung einer neuen Ausgabe – als Thema war ein ausführliches Dossier von „Rork“-Zeichner Andreas geplant – nahm dann auch mehr Zeit in Anspruch als geplant. Die im Frühjahr bei der Druckerei Offset-Feege in Meppen hergestellte Ausgabe 10 ging dann auch erstmals ganz andere Wege. Die Auflagenzahl wurde von 1000 auf 500 Exemplare zurückgefahren und das Konzept der „Dossiers“ erfolgreich eingeführt. Damit war es möglich, im Gegensatz zu den schnelllebigen Magazinen der Konkurrenz, eine Ausgabe der „Comic Reddition“ auch noch Monate oder Jahre nach ihrem Erscheinen zu verkaufen. Darüber hinaus wurde mit der Rubrik „Hergés Universum“ von Johannes Stawowy und Stefan Schmidt eine langjährige Artikelreihe begonnen, die mit unserem Magazin noch heute in Verbindung gebracht wird. Der halbjährliche Erscheinungsrhythmus erwies sich ausserdem als praktisch und sollte für die Zukunft beibehalten werden.

Obwohl die neue Druckerei gut und sauber gearbeitet hatte, sollte die folgende Ausgabe wieder in der norddeutschen Region hergestellt werden. Mit dem Graphischen Betrieb Piffrement wurde ein engagierter und motivierter Partner gefunden, auf dessen Maschinen unsere Edgar P.Jacobs-Ausgabe 11 im Dezember gedruckt wurde. Herr Piffrement hatte auch die Idee, unsere Publikation mit einer kostenlosen Beilage für die Leser interessanter zu machen. Aus Papierresten, die sich in seiner Druckerei finden ließen, stellten wir die erste der inzwischen schon legendären Beilagen zusammen: Eine Kurzgeschichte von Edgar P. Jacobs im gefalteten DINA3-Format, allesamt von Hand nummeriert, zusammen- und beigelegt.

1988 In der im April erschienenen Ausgabe 12 – Titelthema war dieses Mal Yves Chaland  – konnten wir zum ersten Mal ein Exklusivinterview mit einem Comic-Zeichner veröffentlichen. Der in Hamburg lebende Matthias Schultheiss gewährte uns Zutritt in sein Atelier, wo seit einiger Zeit auch Serien für Frankreich entstanden. Der in Nürnberg geborene Zeichner war 1986 in Erlangen zum Comic-Zeichner des Jahres gekürt worden.
Auch in diesem Jahr fand der Internationale Comic-Salon Erlangen in der fränkischen Metropole statt, und Georg F.W.Tempel und Volker Hamann nutzten sogleich die Möglichkeit, ein weiteres Interview mit einem deutschen Zeichner aufzunehmen. Mit dem „Schwul-Comix“-Zeichner Ralf König führten wir ein entspanntes und amüsantes Gespräch, und der freundliche Künstler wurde der erste prominente Abonnent unseres Magazins.
Veröffentlicht wurde das König-Interview dann in der im Oktober veröffentlichten Ausgabe 13. Das umfangreiche Heft enthielt ausserdem eine Berichterstattung zum Comic-Salon und ein umfangreiches Dossier über Jacques Tardi. Die erhöhte Auflage von 2000 Exemplare machte diese Nummer über einen Zeitraum von zehn Jahren lieferbar. Ein weiteres Highlight der Ausgabe 13 war das beigelegte Comic-Heft „Alfonz“, das in Zusammenarbeit mit Heiko Hähnsen entstand und neben den redaktionellen Beiträgen des regulären Heftes Comic-Geschichten publizieren sollte. In der ersten Ausgabe waren Jacques Tardi, Ana Juan, und Michael Nitschke vertreten. Die zeitaufwendige Zusammenstellung machte der tollen Idee dann aber auch schnell ein Ende; eine zweite Ausgabe gab es leider nicht.
Im Herbst erhielten wir Besuch von Mitgliedern der ArGL (Arbeitsstelle für Graphische Literatur an der Universität Hamburg), und erfuhren von Jens R. Nielsen und Michael Hein, dass die „Reddition“ schon geraume Zeit zur Lektüre der Literaturwissenschaftler gehörte und für einiges Aufsehen gesorgt hatte. Wir freuten uns natürlich über diese Anerkennung, fanden aber die kompetenten und freundlichen Ratschläge der Studenten noch wertvoller. Eine bis heute andauernde Zusammenarbeit und vor allem Freundschaft hatte hier ihren Anfang.

1989 Im Januar des Jahres erschien mit „Tardi – Die wahre Geschichte des unbekannten Soldaten“ das erste Buch der Edition Alfons. Es war als Ergänzung zum Tardi-Dossier gedacht und ermöglichte uns erstmals, auch als Buch-Verlag in Erscheinung zu treten. Die limitierte Auflage von 500 Exemplaren, die allesamt per Hand gebunden worden waren, war sehr schnell vergriffen.
Als Konkurrenz zum traditionellen Comic-Salon im französischen Angoulême fand im Februar des Jahres der Salon in Grenoble statt. Mit unserer gerade publizierten Ausgabe 14 trafen wir dort auf einige der in unserem USA-Dossier porträtierten Zeichner: Bill Sienkiewicz und Frank Miller waren auch zu Besuch in dem französischen Wintersport-Ort. Ebenso begegneten wir Jacques de Loustal und führten mit ihm unter professionellen Bedingungen – mit Aufnahmegerät und Dolmetscherin! – ein interessantes Interview.
Die für den Herbst geplante Ausgabe 15 sollte ursprünglich ein Dossier über Enki Bilal beinhalten; nun brachte uns das Interview mit Jacques de Loustal in Bedrängnis. Denn allein das Loustal-Material reichte aus für ein eigenes Dossier. Aus der Not entstand die Idee zum Wendeheft, welches mit zwei Titelbildern nicht nur zwei Themen ankündigte, sondern auch für einige Verwirrung bei unseren Lesern sorgte.

1990 Der zweite – und leider zugleich der letzte – Comic-Salon im französischen Grenoble ermöglichte uns erneut, ein Interview mit einem hochkarätigen internationalen Comic-Zeichner zu führen. Der Italiener Lorenzo Mattotti stand uns Rede und Antwort. In der Zwischenzeit bereiteten wir die Publikation unserer 16. Ausgabe vor, in der ein auf Initiative von Andreas Stein geführtes Doppelinterview zwischen Jean-Claude Götting und François Avril den unterhaltsamen Höhepunkt bildete. Mit einer knappen Berichterstattung über die Tim und Struppi-Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe kündigten die „Hergés Universum“-Herausgeber Johannes Stawowy und Stefan Schmidt an, dass es nur noch vereinzelt Beiträge von ihnen geben wird. Abgerundet wurde „Comic Reddition“ 16, die auf dem Comic-Salon in Erlangen im Juni veröffentlicht wurde, durch ein Porträt der Gebrüder Hernandez, die damals mit ihrer Serie „Love & Rockets“ für Furore sorgten.

Mit der Herausgabe eines weiteren großformatigen Comic-Albums – dieses Mal wurden die frühen Kurzgeschichten von Enki Bilal unter dem Titel „Der Ruf der Sterne“ herausgegeben – verspielten wir die Möglichkeit, dieses Jahr eine neue „Comic Reddition“-Ausgabe zu publizieren. Zu aufwendig war die Arbeit an diesem auf 666 Exemplare limitierten Buch, die dann aber durch einen schnellen Abverkauf und durchweg positive Kritiken belohnt wurde. Leider mussten wir aber erneut feststellen, dass mit der sorgfältigen und liebevollen Produktion von Luxus-Büchern keine müde Mark zu verdienen ist. Das Bilal-Buch sollte uns für die kommenden zwei Jahre bei unserer Druckerei in der Kreide stehen lassen.

Chronik 1983-1986

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1983 An einem kalten Dezember-Nachmittag hatten wir – das sind die drei Comic-Fans Andreas Wiedemann, Heiko Hähnsen und Volker Hamann – die Schnauze voll! Carlsen wollte schon wieder die Preise für die Comic-Alben erhöhen, die Übersetzungen der Condor-Produktionen waren schlecht, und der Bastei Verlag hielt die angekündigten Erscheinungstermine einfach nicht ein. Wir wollten unsere Stimme dagegen erheben und planten die Herausgabe eines Comic-Fachmagazins. Es traf sich ganz gut, dass Heiko, seines Zeichens Hobby-Künstler und talentierter Zeichner, ohnehin eine Veröffentlichungsmöglichkeit für seine Comics suchte und nun den künstlerischen Teil des geplanten Magazins bestreiten sollte. Andreas und Volker dagegen sollten die redaktionellen Tätigkeiten übernehmen und unserem Ärger Luft machen!

presse pinneberger zeit10321984 Im Januar erschien die erste Ausgabe von „Comic Reddition“! Stolz lieferten wir die komplette Auflage – immerhin 32 Exemplare! – mit Bus und Bahn in den Comicladen unseres Vertrauens. Holger Dietrich von Dietschis Comicshop in Hamburg hatte uns angeboten, die noch kostenlose 0-Nummer auszulegen und Werbung für uns zu machen. Auch die folgenden Ausgaben wurden in Mini-Auflagen von uns fotokopiert und zu Dietschi gebracht; ab Ausgabe 1 kostete die „Comic Reddition“ DM 1,50.
Im Frühjahr wurden wir vor die ersten organisatorischen Probleme gestellt: Im Sommer wollten wir gemeinsam Urlaub machen, doch die „Comic Reddition“ sollte weiter erscheinen... Was tun? Kurzerhand wurde ein Freund verpflichtet, die kurz vor unserem Start fertiggestellten Druckvorlagen zu vervielfältigen und auszuliefern. Sein Vater war Architekt und hatte zu Hause einen Fotokopierer stehen! Damals der pure Luxus! Was wir nicht wussten: Die Ausgabe wurde komplett nur einseitig bedruckt und musste per Hand Seite für Seite zusammengeklebt werden. Das machte die Nummer zwar doppelt so dick, aber...

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Der Urlaub sollte uns nach England führen, doch das Personal auf den Fähren zwischen Holland und England war in einen Streik getreten: Wir saßen in Rotterdam fest! Schnell beschlossen wir, unser Interrail-Ticket auszunutzen und Richtung französischer Atlantikküste aufzubrechen. Ein folgenschwerer Entschluss, denn auf unserem Trip begegneten wir zum ersten Mal dem reichhaltigen französischen Comic-Angebot! Auf unserer letzten Station Richtung Heimat wurden in einem zweifelhaften Amsterdamer Hotel Pläne für die folgenden Ausgaben der „Comic Reddition“ geschmiedet.

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Im Herbst erschienen die Ausgaben 4 und 5, diesmal schon in Auflagen von 40 und 50 Exemplaren und mit einem Klebebandrücken versehen. Die Werbetrommel, die Holger Dietrich in seinem Laden gerührt hatte, zeigte erste Auswirkungen und brachte uns mit einem neuen Zeichner zusammen: Ulf Witt war in Ausgabe 5 zum ersten Mal vertreten. Heikos Zeichnungen waren ganz von den auf unserem Sommer-Trip gewonnenen Erfahrungen geprägt und präsentierten sich in reinster Nouvelle Ligne Claire!

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1985 In Reiner Hünerfauth und seiner Hinterhof-Druckerei in Pinneberg fanden wir unseren ersten professionellen Partner. Bei ihm durften wir alles selbst machen – von der Blocktext-Eingabe über die Film-montage bis zur Herstellung der Druckplatten – und reduzierten dadurch die Kosten für die 500 Exemplare der ersten komplett gedruckten Ausgabe 6 der „Comic Reddition“. Auch die im Sommer und Herbst folgenden Ausgaben 7 und 8, mit der wir die Auflage auf 700 Exemplare erhöhten, entstanden bei Reiner Hünerfauth.
Der erste Werbeauftrag – die Beilage des Carlsen Comic Magazins – brachte uns mit Andreas C. Knigge zusammen, der uns wertvolle Tips für die professionellere Erscheinung der „Comic Reddition“ gab. Seine Erfahrungen als Herausgeber der „Comixene“ einige Jahre zuvor waren für uns wie eine Offenbarung! Mit Mark O. Fischer und Stefan Linz konnten die ersten freien Mitarbeiter begrüßt werden, die sich um Rezensionen bzw. US-Comics kümmerten.

1986 Der wahnwitzige Plan, die Ausgabe 9 bereits mit einem komplett lithographierten vierfarbigen Cover zu versehen, gefährdete fast die Existenz unserer Publikation. Basierend auf den Vorschlägen von Andreas C. Knigge hatten wir uns entschlossen, dem Hauptthema des Heftes – Hergé und seiner Comic-Serie „Tim und Struppi“ – das Titelbild zu widmen. Nun lag uns ein interessantes Angebot des Berliner Comic-Händlers Siegmar Koeke vor, der uns vorgeschlagen hatte, für einen bezahlbaren Betrag sowohl die Erstellung der Druckunterlagen als auch die Produktion des Umschlags zu übernehmen. Die sich anschließend anbahnende endlose Korrespondenz über die sich im Nachhinein doch gar nicht so günstigen Konditionen hatten fast unseren finanziellen Ruin zur Folge... Vom Ärger mal ganz abgesehen!
Erfolgreich wurde das Jahr dann aber doch noch durch die Teilnahme am 2. Internationalen Comic-Salon in Erlangen. Die noch im Redoutensaal untergebrachte Messe war damals sehr überschaubar und hatte fast etwas Privates; für uns aber stand plötzlich die ganze Comic-Welt offen! Als dann noch das Gerücht die Runde machte, „Comic Forum“ würde sein Erscheinen einstellen und sucht einen Nachfolger für die Abonnenten-Kartei, witterten wir unsere Chance. Glücklicherweise wurde aus dem angedachten Joint Venture nichts und wir konnten weiterhin unseren eigenen Weg gehen.
Nachdem bereits Heiko Hähnsen seine Mitarbeit an der „Comic Reddition“ mit Ausgabe 8 eingestellt hatte und sich in der folgenden Zeit seinem neuen Magazin „Eisbrecher“ widmete, kündigte sich auch für Andreas Wiedemann im Herbst 1986 eine Veränderung an. Aus beruflichen Gründen würde er zukünftig keine Zeit mehr für das zeitraubende Hobby „Comic Reddition“ haben. Mit den neuen Mitarbeitern Roland Mietz, Georg F.W. Tempel und Dittmar Schnack war es Volker Hamann trotzdem möglich, das Magazin herauszugeben.

Chronik 1991-1995

1991 Die im Frühjahr erscheinende Ausgabe 17 publizierte einerseits das in Grenoble geführte Interview mit Lorenzo Mattotti, für das Jens R. Nielsen großartige Fotos des italienischen Zeichners gemacht hatte. Das zum Konzept ausgearbeitete Wendeheft präsentierte andererseits ein Dossier über den im Jahr zuvor verunglückten Zeichner Yves Chaland. Gegenstand unserer aufwendigen Beilage war ein Originalfoto seines ersten Siebdrucks.
Durch den engen Kontakt zur Arbeitsstelle für Graphische Literatur an der Hamburger Universität gelangten nun zunehmend Beiträge dort aktiver Studenten in das Inhaltsverzeichnis der „Comic Reddition“. An unserem Dossier über Alan Moore in Ausgabe 18 wirkten Jens Balzer, Jens R. Nielsen, Ole Frahm und Michael Hein mit. Der zweite Schwerpunkt des im Herbst publizierten Heftes lag auf einem Dossier über den niederländischen Zeichner Joost Swarte, der auch den Inhalt unserer Beilage bestimmte: Als kleinformatiges Heft mit einem original Fotocover dokumentierten wir die Geschichte der Ligne Claire und ihrer Nachfolger.

 

1992 Die zum 5. Internationalen Comic-Salon in Erlangen produzierte Ausgabe 19 mit einem Dossier über italienische Comics sollte zum letzten Mal das Wort „Comic“ in unserem Magazintitel führen. Wir waren (und sind) der Meinung, dass „Reddition“ prägnant genug klingt, um auch ohne den Zusatz unsere Publikation zu identifizieren. Ausserdem wollten wir durch die Streichung erreichen, dass auch mal Nicht-Comic-Leser zu unserem Magazin greifen, das ja durchaus auch medienübergreifende Informationen bietet. Abschied nehmen hiess es mit dieser Ausgabe auch von der Rubrik „Hergés Universum“. Zum Erlanger Comic-Salon erschien ein Sammelband der Beiträge in limitierter Auflage.
Das Highlight des Jahres war dann das in der Hugenottenstadt geführte Interview mit der Comic-Legende Alberto Breccia. Der argentinische Zeichner war zum ersten Mal in Deutschland und zeigte sich sehr an deutscher Kultur interessiert. Dank eines professionellen Dolmetschers und des in Deutschland lebenden Zeichners Pablo Zweig war das Gespräch überaus lebhaft und sollte auf Wunsch von Breccia am nächsten Tag fortgesetzt werden.
Die im Herbst erschienene Ausgabe 20 stand folgerichtig ganz im Zeichen argentinischer Comics und enthielt neben Interviews mit Breccia und Zweig auch einen historischen Abriss der Entwicklung der dortigen Szene.

 

1993 Die Gründung des Vereins „9.Kunst e.V.“ einige Monate zuvor sollte Anfang des Jahres mit der Planung eines Comic-Spektakels in Hamburg konkrete Züge annehmen. Das von Andreas C. Knigge und Vertretern der Hamburger Kulturbehörde initiierte Projekt versprach eine professionelle Veranstaltung vor unserer Haustür, an der wir uns maßgeblich beteiligten und zum ersten Event im Juni eine neue Ausgabe der „Reddition“ vorlegten. Die Nummer 21 widmete sich neben dem belgischen Zeichner Pierre Culliford alias Peyo der jungen amerikanischen Zeichner-Szene, die in den vergangenen Jahren mit Art Spiegelman, Daniel Clowes oder Charles Burns einige bemerkenswerte Künstler hervorgebracht hatte. Maßgeblich an der Zusammenstellung der Ausgabe war Dirk Rehm beteiligt, der in seinem gerade gegründeten Verlag Reprodukt einigen dieser Künstler eine deutschsprachige Heimat geben sollte.
Auf dem 1.Internationalen Comic-Salon in Hamburg hatten wir die Gelegenheit, mit dem argentinischen Zeichner José Muñoz zu sprechen, und so erschien im Herbst mit Ausgabe 22 eine Ergänzung unseres Argentinien-Dossiers. Die Möglichkeiten des Wendeheftes nutzten wir allerdings auch für eine ausführliche Beschäftigung mit der Klaren Linie, dieser von Hergé und seiner „Tim und Struppi“-Serie ausgehenden Stilrichtung, die mit Ted Benoit, Dick Briel, Eric Heuvel u.a. auch in den 90er Jahren noch populär war.

 

1994 Neue Besen kehren gut – Nach diesem Motto wechselten wir Anfang des Jahres unsere Druckerei. Mit Rolf Landgraf und seinem Betrieb hatten wir neue motivierte Mitstreiter gefunden, die uns mit ihren Möglichkeiten unterstützten. So erschien zum Comic-Salon in Erlangen mit der Ausgabe 23/24 nicht nur eine umfangreiche Doppelnummer über das Spirou-Magazin, sondern auch unsere erste Ausgabe mit einem professionell gedruckten vierfarbigen Titelbild. Nachdem uns die bislang jeder Ausgabe beigelegten Extras einem logistischen Drama nahebrachten, wurden sie ab dieser Ausgabe nur noch für unsere Abonnenten produziert. So kam „Reddition“ 23/24 u.a. mit einer einseitigen Chaland-Kurzgeschichte und einem Mini-Poster von Frank LeGall.
Als Ergänzung zu unserem Tardi-Dossier in Ausgabe 13 veröffentlichte „Reddition“ 25 im Herbst ein weiteres Porträt des herausragenden französischen Zeichners. Mit einem Dossier zum Thema Gewalt im Comic und Porträts der Zeichner S.Clay Wilson und Jean-Marc Reiser wurde diese Ausgabe abgerundet. Das mit dem Shooting Star Guido Sieber in Erlangen geführte Gespräch fand ausserdem Eingang in diese Sammlung mit Artikeln zu ´gewaltigen´ Comics.

 

1995 Der zum 2. Mal in Hamburg durchgeführte Comic-Salon des Vereins „Neunte Kunst e.V.“ in den Deichtorhallen gab uns wiederum Anlass, eine Ausgabe speziell zu diesem Event zu produzieren. Eine aufwendige Sonderausgabe über Hugo Pratt und Corto Maltese wurde mit Hilfe von Hannes Grote, Jens R. Nielsen und anderen Freunden der ArGL zusammengestellt. Doch eine Fehlbestellung der Druckerei hatte zur Folge, dass nicht genug Papier am Lager war; und so wurden statt der erwarteten 1500 Exemplare ganze 200 Stück weniger ausgeliefert. Die „Reddition“ 26 ist seitdem eine gesuchte Rarität!
Bereits auf dem Hamburger Comic-Salon rührten wir kräftig die Werbetrommel für das neueste Buchprojekt der Edition Alfons. Mit einer Werkausgabe von Edgar P. Jacobs „Blake und Mortimer“-Geschichte „Das Gelbe Mal“ setzten wir die Reihe mit großformatigen Luxusausgaben toller Comic-Geschichten fort. Die in einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren in Belgien produzierte Ausgabe war mit einer kompletten Neuübersetzung und ausführlichem Dokumentationsmaterial versehen – und natürlich in kürzester Zeit vergriffen. Weitere geplante Ausgaben in dieser Ausstattung – etwa Franquins „Der doppelte Fantasio“ oder eine weitere Kurzgeschichtensammlung Tardis – wurden bis heute aufgrund der schwierigen Marktlage für diese Art von Büchern auf Eis gelegt.
Waren die redaktionellen Arbeiten an der „Reddition“ schon geraume Zeit am Computer erledigt worden, ermöglichte es uns der technische Fortschritt im Herbst, auch die graphischen Vorlagen digital zu erstellen. Layout und Bildbearbeitung der „Reddition“ 27 waren von uns erstmals am Computer gemacht worden. Das Dossier über Krimi-Comics und der erste Teil einer umfangreichen Biographie über Hergé gaben uns reichlich Anlass, mit den neuen Möglichkeiten zu spielen. Besonderes Highlight der Ausgabe war ein Artikel des Krimi-Schriftstellers Ronald Gutberlet alias Robert Brack, der mit Illustrationen von Markus Huber versehen worden war.

Chronik 1996-2000

1996 Die unermüdliche und fleißige Arbeit des belgischen Zeichners Hermann war uns im Frühjahr eine Spezial-Ausgabe über diesen Comic-Workaholic wert. Die zum Comic-Salon in Erlangen publizierte Ausgabe 28 fand regen Zuspruch und ermunterte uns dazu, im abwechselnden Turnus Themen- und Autoren-Dossiers zu veröffentlichen.
1996 cover 29 verworfenDie Ende des Jahres publizierte Ausgabe 29 war also folgerichtig wieder einem Thema – der Geschichte des belgischen Magazins „Tintin“ – gewidmet. Der letzte Teil der Hergé-Biographie fügte sich ganz wunderbar in diesen Kontext ein und hatte langfristig zur Folge, dass die Ausgaben 27 bis 29 der „Reddition“ schneller vergriffen gemeldet wurden als andere Nummern. Ausserdem war die „Tintin“-Spezialausgabe nicht nur aufgrund ihres erhöhten Umfangs von fast 100 Seiten herausragend. Zum ersten Mal hatten wir die Möglichkeit, unseren sonst nur einfarbig gestalteten Innenteil mit einigen Farbseiten zu verschönern. Unser Vorhaben, eine Illustration des „Michel Vaillant“-Zeichners Graton als Coverillustration zu verwenden, scheiterte an den illusorischen Honorarvorstellungen von Graton Éditeurs, die unsere Produktionskosten fast verdoppelt hätten. Wir konnten dann durch den Kontakt von Eckart Schott auf ein ebenfalls sehr schönes „Tintin“-Titelbild von Albert Weinberg zurückgreifen.

1997 Da zum anstehenden Comic-Salon in Hamburg, der in diesem Jahr auf dem Kultur- und Theatergelände Kampnagel stattfinden sollte, keine komplette Ausgabe fertiggestellt werden konnte, entschlossen wir uns gemeinsam mit dem Carlsen Verlag, die geplante Ausstellung über den „Schlümpfe“-Erfinder Peyo mit einer Sonderpublikation zu begleiten. Dazu wurde das Dossier aus der Ausgabe 21 ergänzt, erweitert und in einem eigenständigen Heft zusammengeführt. Das Ergebnis war die erste Magazin-Publikation außer der Reihe, der aufgrund der verbesserten Möglichkeiten im Schnelldruck-Verfahren noch weitere folgen sollten.
Die im Herbst fertiggestellte Ausgabe 30 war wieder einmal mit einem Wendecover versehen. Das Dossier über Superhelden-Comics des Silver Age teilte sich die Publikation mit einem Porträt des französischen Zeichners André Juillard. Unsere Abonnenten wurden mit einer Auswahl an Cover-Aufklebern seltener US-Hefte und einer unveröffentlichten Juillard-Kurzgeschichte belohnt.
Aus der Arbeit an der Hergé-Biographie der Ausgaben 27 bis 29 entstand eine umfangreiche Bibliographie mit sämtlichen Comics und deren deutscher Veröffentlichung sowie eine Zusammenstellung der Sekundärliteratur zum Thema Hergé. Diese Hergé-Bibliographie war Gegenstand einer eigenen kleinen Publikation, die erstmals komplett auf dem technischen Equipment der Edition Alfons produziert wurde. Mit einer Auflage von nur 300 Exemplaren war die Ausgabe aber ebenso schnell vergriffen wie hergestellt.

1998 Um unseren Lesern erneut einen Blick über den Tellerrand der einheitlichen Comic-Suppe zu bieten, stellten wir im Frühjahr das Dossier über Kinderbücher und Comics zusammen. Artikel von neuen “Reddition”-Autoren wie Stefan Semel oder Kristian Mahnke über Marten Toonder, Mecki und Lurchi fanden auch ausserhalb der Comic-Szene Beachtung. Sogar der in Irland lebende „Panda“-Zeichner Toonder wurde durch einen glücklichen Zufall auf unsere Publikation aufmerksam und teilte uns in aller Freundlichkeit mit, dass er sich entgegen unserer Berichterstattung bester Gesundheit erfreuen würde und sogar plane, wieder in die Niederlande zu ziehen. Einem Artikel in einer niederländischen Publikation zufolge war der weltbekannte Zeichner nämlich 1997 gestorben.
Auf dem diesjährigen Comic-Salon in Erlangen wurde der französische Zeichner Jacques Tardi mit einer Sonderausstellung geehrt. Das war für uns Grund genug, die Sonderheft-Reihe der „Reddition“ um eine weitere Publikation zu ergänzen. Mit einer kompletten Tardi-Bibliographie erweiterten wir unsere vorangegangenen Dossiers und erfreuten die Besucher der Erlangen-Ausstellung, denn das kleinformatige Heft war noch während des Comic-Salons vergriffen.
Nach Themen- und Magazin-Dossiers war es mit der Ausgabe 32 dann wieder einmal soweit, unserem Wunsch nach Zeichner-Biographien nachzukommen. Mit François Schuiten und Enki Bilal stellten wir zwei ausgiebige Betrachtungen dieser beiden Ausnahme-Künstler zusammen.

1999 Die Zeit bis zur nächsten regulären Ausgabe wurde mit der Publikation des Sonderheftes „Tim Atar-Bibliographie“ überbrückt. Durch Zufall war es uns gelungen, einen nahezu kompletten Satz dieser seltenen Magazin-Veröffentlichung aus der Schweiz einzusehen und zu dokumentieren. Da es sich bei den kleinformatigen Heften um eine deutschsprachige Version des „Tintin“-Magazins aus Belgien handelte, konnten wir unser Dossier der Ausgabe 29 sinnvoll und mit vielen seltenen Dokumenten ergänzen.
Mit der Science Fiction-Spezialausgabe 33 im Spätsommer gelang es uns schliesslich, das umfangreiche Genre anhand ausgewählter Serien zu behandeln. Mit einem Abriss über SF-Literatur und Artikeln zu „Dan Dare“, „Thunderbirds“ und den Autorenporträts über Wallace Wood, Bernie Krigstein oder Pellos gelang es uns sogar, im „Perry Rhodan“-Magazin besprochen zu werden.

2000 Nachdem Roland Mietz Anfang des Jahres seine Mitarbeit an der „Reddition“ eingestellt hatte, verzögerte sich die Fertigstellung der Ausgabe 34 – dem Schaffen des „Asterix“-Autors René Goscinny gewidmet – um einige Monate. An seiner Stelle sprang Michael Hein ein, der bereits ausgiebig zum Thema Goscinny recherchiert hatte und nun eine spannende Biographie vorlegte. Ausserdem gab es durch die Lizenzverhandlungen mit Éditions Albert-René um die Abdruckrechte für eine „Poussin et Pousif“-Geschichte des Teams Goscinny/Uderzo erhebliche Verzögerungen. Die Forderungen der Franzosen waren derart hoch, dass wir unseren Verkaufspreis um glatt das doppelte hätten erhöhen müssen. Der anschließende Comic-Salon in Erlangen war für unser Magazin dann ganz besonders aufregend. Die Jury des „Max und Moritz-Preises“ hatte die „Reddition“ in der Kategorie „Sekundärliteratur“ für den alle zwei Jahre verliehenen Erlanger Preis vorgeschlagen. Eine andere Publikation wurde schließlich prämiert – egal, uns machte allein die Nominierung stolz.
Im Herbst sollte dann bereits die Ausgabe 35 mit einem Dossier des verstorbenen „Peanuts”-Zeichners Charles M. Schulz und Porträts einiger junger deutscher und französischer Zeichner und Autoren folgen. Die in Erlangen geführten Interviews mit Ulf K. und Uli Oesterle gaben zum ersten Mal Einblick in die Arbeit dieser vielversprechenden Zeichner. Shooting Star Ulf K. steuerte sogar eine eigens für unsere Ausgabe gestaltete Cover-Illustration bei.