Einen Tag lang »splittert« es gewaltig im Comicblätterwald. Mit seinen Vorhang-Ratespass-Aktionen sorgt der Splitter Verlag stets für Gesprächsstoff. So auch mit dem Herbst-/Winter-Katalog 2013/2014.
COMIC REPORT ONLINE hat das neue Programm bereits vorab unter die Lupe genommen und gibt zu den wichtigsten »Vorhängen«, sprich Neuheiten, einen Kurzkommentar ab.
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CRON kommentiert, Folge 1:
Splitter Double: Horlemonde, Mjöllnir, Jack the Ripper, Asgard
Splitter textet
Unter dem neuen Label »Splitter Double« gibt es demnächst kurze Serien zum schmalen Preis. Ausgewählte zweibändige Reihen veröffentlichen wir in dieser Reihe als attraktive Einzelalben. Das heißt für euch: kleinerer Preis, abgeschlossene Storys, kompakter Lesespaß, kurz gesagt: mehr Comic für weniger Geld!
Mit Asgard, Jack the Ripper, Mjöllnir und Horlemonde sind gleich vier Splitter Doubles im neuen Programm vertreten!
Horlemonde
Text: Patrick Galliano, Zeichnungen: Cédric Peyravernay
Splitter Double, Hardcover, 230 x 320 mm, Farbe, 112 Seiten, 22,80 €
Erscheint im März 2014
CRON kommentiert:
Die Story von Galliano basiert auf einem Stoff der französischen Science-Fiction-Autorin Julia Verlanger (alias Gilles Thomas alias Éliane Taïeb), die in Frankreich sehr populär war und bereits 1985 im Alter von nur 55 Jahren gestorben ist.
Horlemonde ist etwas für Fans von Space Operas. Die Terraner haben den Weltraum kolonisiert, galaktische Imperien sind entstanden, Weltraum-Agenten versuchen die Probleme zwischen hochentwickelten und eher zurückgebliebenen Völkern zu lösen.
Wem der Name Galliano nichts sagt, so sei er (oder sie) daran erinnert, dass von dem Szenaristen bereits mehrere Comics auf Deutsch vorliegen: Touna Mara (All Verlag), Roxalane (Arboris) sowie ein Beitrag zur Serie Erotic Souvenirs (Carlsen). Der 1977 geborene Cédric Peyravernay legt mit diesem Zweiteiler sein durchaus überzeugendes Debüt vor. [MH]
Mjöllnir
Text: Olivier Peru, Zeichnungen: Pierre-Denis Goux
Splitter Double, Hardcover, 230 x 320 mm, Farbe, 112 Seiten, 22,80 €
Erscheint im Februar 2014
CRON kommentiert:
Splitter feiert ihn etwas hochtrabend als »Startexter« und sein neustes Werk als »Meisterwerk«. Was man aber sicher sagen kann, ist, dass Olivier Peru spannende Unterhaltung schreiben kann. Die Geschichte vom dem Zwerg Thor passt ins Splitter-Programm wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Peru greift hier die alte germanische Sage um den magischen Kriegshammer des Gottes Thor auf, welcher eigentlich mit einem »L« geschrieben wird, aber was die Franzosen können, kann Splitter schon lange. Als Zwerg Thor im Zweikampf mit Menschen buchstäblich vom Blitz gerettet wird, wird er in seinem Dorf bei seiner Rückkehr als gottgleicher Held gefeiert. Dass dieser unerwartete Ruhm nach hinten losgehen kann, wird ihm jedoch bald bewußt.
Splitter hat von Peru die Serien Zombies, Lancelot, Krieg der Orks oder Nosferatu im Programm. Wem diese gefallen, ist bei Mjöllnir goldrichtig. [MH]
Jack the Ripper
Text: François Debois, Zeichnungen: Jean-Charles Poupard
Splitter Double, Hardcover, 230 x 320 mm, Farbe, 112 Seiten, 22,80 €
Erscheint im Dezember 2013
CRON kommentiert:
Dieses Splitter Double stammt von zwei in Deutschland noch unbeschriebenen Blättern, sprich: unbekannten Autoren. Poupard, der mit Jack the Ripper debütiert, ist mit 27 Jahren gar ein relativer Jungspund. Grafisch ist er jedoch schon sehr weit, wie seine atmosphärischen Zeichnungen mit dem typischen Gruselambiente eines viktorianischen Londons beweisen.
Mit einer Geschichte über den Serienkiller Jack kann man immer punkten. Nicht anders dürfte es hier sein. Die Geschichte erzählt aber nicht die Untaten des mysteriösen Aufschlitzers nach, sondern Debois siedelt die Handlung nach den Prostituierten-Morden an und führt von Londons East End ausgehend eine zweite Mordserie ein, die sich in Frankreich, in Paris, ereignet hat
Das so gebotene Murder-Mystery-Szenario dürfte für diejenigen, die von Elfen, Trollen und Drachen die Nase voll haben, eine willkommende Abwechslung sein. Der erste Teil wurde übrigens dieses Jahr bereits in ZACK veröffentlicht. Wie gesagt: Jack the Ripper geht immer ... [MH]
Asgard
Text: Xavier Dorison, Zeichnungen: Ralph Meyer
Splitter Double, Hardcover, 230 x 320 mm, Farbe, 112 Seiten, 22,80 €
Erscheint im November 2013
CRON kommentiert:
Der vierte Doppelband, Asgard, macht einen ersten Eindruck, der eher durchschnittlich ist. Schon wieder nordische Sagen, schon wieder Wikinger und, wer hätte das gedacht, schon wieder steht Ragnarök, der allgemeine Weltuntergang, bevor.
Hier heißt der Held Asgard, was eigentlich nach nordischer Mythologie der Name der Welt der göttergleichen Asen ist, und er hat eine Art Handicap, welches er zu seinem Vorteil nutzt: ein Bein aus Stahl, das ihm den Beinamen »Eisenfuß« eingebracht hat. Asgard, der als großer Jäger gilt, macht sich auf die Suche in die eisigen Fjorde um ein fieses Meeresmonster aufzuspüren. Eine Aufgabe, die naturgemäß alles andere als leicht ist.
Blickt man auf die Namen des Künstlerteams, so relativiert sich das Bild jedoch sofort. Die Geschichte stammt von Xavier Dorison, der Mann, der das wirklich gelungene Long John Silver (Carlsen) geschrieben hat. Darüber hinaus Serien wie Heiligtum, Prophet oder WEST. Zeichner ist Ralph Meyer, der sein Handwerk ebenso versteht. Beide arbeiteten zusammen bei Das dritte Testament oder XIII Mystery.
Alles in allem ist Asgard wohl nichts, weshalb man vor Freude Schreikrämpfe kriegen wird, aber das Team Dorison-Meyer bürgt für eine gewisse Qualität und gute Unterhaltung. [MH]
Abbildungen © Splitter
Weiterführende Links:
Leseprobe: Preview HORLEMONDE (PDF)
Leseprobe: Preview MJÖLLNIR (PDF)
Leseprobe: Preview JACK THE RIPPER (PDF)
Leseprobe: Preview ASGARD (PDF)