Tokyopop: Stellungnahme aus Hamburg

 

Dr. Joachim Kaps, der »Managing Director« der deutschen Niederlassung von Tokyopop, hatte ein turbulentes Wochenende. Am Freitag, den 15. April 2011, ließ die US-amerikanische Schwesterfirma TOKYOPOP Inc., die Bombe platzen und kündigte an, dass man das operative Geschäft in den Vereinigten Staaten zum 31. Mai 2011 beenden und das Büro in Los Angeles schließen wird (der COMIC REPORT berichtete).

Das führte wiederum dazu, dass die deutsche Schwesterfirma seit Beginn der neuen Woche mit sehr vielen Anfragen »bombardiert« wird. Was den Einfluss der Schließung des US-Ablegers betrifft, so gibt Kaps in einem offenen Brief an Geschäftspartner, Freunde und Kollegen umgehend Entwarnung: »Wie bereits in der amerikanischen Pressemitteilung betont, sind unsere Muttergesellschaft TOKYOPOP K.K. in Tokio und die TOKYOPOP GmbH in Hamburg von diesen Veränderungen in Amerika nicht betroffen und werden alle Aktivitäten in gewohnter Weise fortsetzen.«

In den letzten Jahren hat sich der deutsche Verlag gut positioniert. Dank der beständig wachsenden Unterstützung durch seine Leser und Autoren, Lizenz- und Geschäftspartner habe TOKYOPOP Deutschland in den letzten Jahren seinen Umsatz und sein Ergebnis kontinuierlich steigern können und operiere finanziell unabhängig von der amerikanischen Niederlassung. Auch der Start in das laufende Geschäftsjahr sei mehr als positiv verlaufen, so Kaps, und deshalb habe man allen Grund, im deutschen Markt optimistisch nach vorne zu blicken.

Die weiteren Ausführungen lesen sich gar wie eine Trotzreaktion: »Die Geschäftsführung und das gesamte Team in Hamburg fühlen sich – auch aus Respekt gegenüber den Leistungen unserer amerikanischen Kollegen in den letzten 15 Jahren – nun noch stärker motiviert, die Marke TOKYOPOP als ein verlegerisches Zuhause für Manga und Comics in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Stärker als bisher werden wir uns auf diesem Weg fortan auch um die internationale Vermarktung der von TOKYOPOP entwickelten Themen kümmern.«