Rest in Peace
Gestorben: Firuz Askin
3. August 1924 – 3. Oktober 2011
Der türkische Maler und Zeichner Firuz Askin verstarb nach langer Krankheit am 3. Oktober 2011 in München, wo er seit 1959 lebte.
Askin war einer der ganz großen Meister der unterhaltenden Kunst, der fast alle Arten beherrschte und punktgenau ablieferte, was vom Auftraggeber verlangt wurde. Auch wenn er 1943 an der Kunstakademie von Istanbul studierte, so war diese Zeit nur sechs Monate lang. »Die Praxis ist die beste Schule«, so Askin, und das verwundert nicht, wenn man seinen Lebenslauf und seine unzähligen Arbeiten in Betracht zieht. Der am 3. August 1924 in Istanbul geborene Künstler veröffentlichte schon in jungen Jahren erste Illustrationen und war Anfang der 1950er Jahre dick im Geschäft mit Zeichnungen, Gemälden, Landkarten, Comics, Cover und ganz besonders Karikaturen. Er arbeitete für bekannte türkische Verlage wie Milliyet oder Hürriyet.
Zu seinen frühen Arbeiten in Deutschland zählen Filmplakate für die Verleihfirma Union Film, danach folgten Plakate für Gloria, Columbia, Metro-Goldwyn-Mayer oder United Artists. Aber er gestaltete auch viele Werbemotive oder Postkarten. Ob für die aufkommende Restaurant-Kette Wienerwald oder für das Salus-Haus, bekannt für seine Natur-Heilmittel, Pflanzensäfte oder Teesorten, sein Arbeitsfeld war weit und abwechslungsreich.
Wer in den 1970er Jahren Heftromane oder Taschenbücher gelesen hat, der kam unweigerlich mit verlockenden Askin-Motiven in Berührung. Mehr als 1000 Coverbilder malte er, ob für Western, Krimis, Abenteuerromane oder Gruselgeschichten. Fledermaus-Kriminal-Romane, Sheriff Western, Jack Slade, Kommissar X, Mister Dynamit und besonders auch die Seewölfe, wer diese Serien kennt, kennt auch die Bilder von Askin.
Damit nicht genug. Er zeichnete für Herrenmagazine (ER) oder für Schülermagazine (floh!). Für Weltbild schuf er für eine neue Karl May-Sammleredition Titelbilder und Illustrationen, die er im Stile der alten Ausgaben erstellte. Zu seinen neueren Arbeiten gehören Titelbilder für Titania-Hörbücher wie Gruselkabinett.
Hans-Martin Heider und Eberhard Urban legten 2010 einen exklusiven, vorzüglich editierten Bildband (Firuz Askin Illustration) vor, der sich den wunderschönen und geradezu betörenden Werken von Firuz Askin widmet. Wer nur seine Titelbilder von Heftromanen kannte, dem wurde spätestens da bewusst, was für ein Allround-Talent Askin war. Für seine Illustrationen von Romanen wählte er jeweils den passendsten Stil. Als er beispielsweise in den Siebzigern für die bei Pabel-Moewig erscheinende Serie Romanwoche ältere Geschichten illustrierte, die zum Teil ursprünglich 1866 in dem Unterhaltungsblatt Gartenlaube erschienen sind, zeichnete Askin seine Bilder im Stil der damaligen Holzstiche des 19. Jahrhunderts.
Obwohl er kein Comic-Zeichner war, werden seine Werke von Sammlern sehr geschätzt, weshalb wir die Meldung über seinen Tod auch auf CRON veröffentlichen. Mit Firuz Askin ging einer der ganz großen Künstler von Coverartwork und Illustrationen in der Unterhaltungsliteratur.
Quelle: http://www.karl-may-magazin.de/
Abbildungen © Heider Verlag