Es war wohl nur eine Frage der Zeit. Nach dem überraschend erfolgreichen Relaunch des YPS-Hefts als Lifestyle-Magazin für »Kidults« und sonstige retroaffine Erwachsene legt man mit einem Produkt nach, welches vor allem eines enthält: Comics. Der Anteil der Neunten Kunst im neuen YPS wurde von vielen der Leser von damals als zu gering angesehen. Am 13. Juni 2013 kommt nun der Yps Originalcomics Spezial Band 1 in den Handel. CRON stellte dem Chefredakteur Christian Kallenberg einige Fragen.
Mischung aus Eigenproduktionen und Lizenzen
Das neue YPS-Comicalbum
Die Nachfrage ist offenbar vorhanden. Diese zu stillen ist jedoch gar nicht so einfach. Es geht um Comics, die mit dem alten YPS in Verbindung gebracht werden.
Frankobelgische Klassiker wie Asterix oder Lucky Luke sind längst eigene Wege gegangen und brauchen YPS nicht mehr als Plattform. Ein neues Abenteuer des kleinen Galliers in YPS abzudrucken – wie damals - wäre zwar ein kluger Schachzug, ist aber bei einer vierteljährlichen Erscheinungsweise unsinnig.
Und die Eigengewächse von »Anno dunnemal«? Die Qualität so mancher Eigenproduktion von damals hält heutigen Ansprüchen kaum stand und macht deren Nachdruck im Jahre 2013 zum Vabanquespiel.
Auch die Klassifizierung des YPS Comics Spezial wird zum Risiko. Egmont Ehapa, der Berliner Verlag, empfiehlt dem Handel, das Comicalbum unter »Lifestyle« zu führen und nicht bei den Comics - oder gar in der Kinderecke. So verkehrt, wie das auf den ersten Blick erscheint, ist das gar nicht.
Der erste Band von YPS Originalcomics Spezial ist ab dem 13.06.2013 im Handel zu haben. Es ist gelumbeckt, gedruckt auf 100g Papier, und erscheint im Albumformat zum Preis von 5,99 Euro. Das Titelbild wird vorab auf dem Comicfestival in München ab Freitag, den 31.05.13, zu sehen sein. Am Stand der Edition Alfons.
CRON fragt. Christian Kallenberg antwortet.
Der Chefredakteur im Interview.
Wann wurde beschlossen, ein »Yps Comic Album« zu produzieren?
Wir haben uns eingehend mit dem Feedback unserer Leser zu den Comicteilen der ersten zwei neuen Ausgaben beschäftigt und festgestellt, dass sich viele Fans mehr von den alten Comics wünschen.
Wie lauten die Eckdaten?
Das Heft einen Umfang von 68 Seiten, kostet 5,99 € und hat ein Format von 260x175 mm. Dieses Format erschien uns am geeignesten, um die durch die verschiedenen YPS-Heftgrößen bedingten unterschiedlichen Comicformate aufzubereiten.
Welche Comics werden geboten?
Eine breite Auswahl von ausgefallen Eigenproduktionen wie Captain York über beliebte Yps & Co-Comics bis zu frankobelgischen Lizenz-Geschichten wie Percy Pickwick.
Sind das alles Nachdrucke oder sind auch Erstveröffentlichungen dabei?
Bei allen Geschichten handelt es sich um Nachdrucke in exakt der Kolorierung, wie sie damals auch in YPS erschienen ist. Manche YPS-Comics erschienen später ja auch als eigene Alben wie z.B. Percy Pickwick. Allerdings haben wir im Vergleich zu früher die Papierqualität deutlich erhöht. Nur ein Comicpanel haben wir verändert. Es enthielt einen Fehler, auf den uns der Zeichner hingewiesen hatte.
Nach welchen Kriterien wurden die Comics ausgewählt?
Bei über einem Vierteljahrhundert an Material fiel es wirklich nicht leicht, eine fundierte Auswahl zu treffen. Deshalb haben wir mit Dominik Scherer einen absoluten Experten für YPS-Comics, der die ypsfanpage.de betreibt, gebeten, uns zu unterstützen.
Ist das ein Versuchsballon à la Donald Magazin. Oder werden definitiv mehrere Hefte erscheinen?
Auf dem Titel steht »Yps Originalcomics Spezial Band 1«. Es besteht also Grund zur Hoffnung.
Laut einer ersten Marketingmeldung, soll das Album unter »Lifestyle« im Handel geführt werden, nicht bei den Comics. Was gibt es dazu zu sagen?
Wir wollen mit diesem YPS-Sonderheft neben dem YPS-Hauptheft stehen. Und das steht nun mal bei Lifestyle. Die Zeiten ändern sich eben.
Die Fragen stellte Matthias Hofmann.
Abbildungen/Foto © Egmont Ehapa