Abt: Jungen, die ein Strohdach auf dem Kopf tragen
2011. Das Jahr von Jommeke? Ein flämischer Junge kommt zurück
Was fällt einem deutschen Comicleser ein, wenn er die beiden Namen »Peter« und »Alexander« hört? Richtig: In den 1970er Jahren erschien eine Serie mit dem Titel Die tollen Abenteuer von Peter + Alexander im Gemini Verlag und später bei der belgischen Europress. Die Reihe brachte es immerhin auf 34 Hefte (wobei die ersten Bände noch Die bunten Abenteuer von Peter + Alexander hießen).
Dahinter verbarg sich die flämische Serie Jommeke des Belgiers Jef Nys. Dieser erfand die Serie um den strohblonden Jommeke mit der markanten Topffrisur in den 1950er Jahren. 245 Abenteuer kamen in den Niederlanden bis 2009 auf den Markt.
Dieses Jahr kehren Peter und Alexander zurück. Zumindest wenn es nach den Plänen des neuen Verlags stainlessArt geht. Dort ist man überzeugt von dem Erfolg der Serie, die in unserem Nachbarland über 55 Millionen Exemplare verkaufen konnte.
Jommeke sei eine »Serie für Jung und alle, die jung geblieben sind,« so die erste Information vom stainlessArt Verlag. Und weiter: »Ein wirkliches Novum ist, dass die Alben tatsächlich auch von jüngeren Kindern (8 bis 13jährige, Jungen und Mädchen gleichermaßen) gelesen werden, wie wir aus dem Ursprungsland und aus Tests wissen. Die Testkinder haben schließlich sogar angefangen, das flämische Original zu »lesen«, weil einfach noch nicht genug übersetzte Alben vorlagen! Jommeke ist also die Chance, ein jüngeres Publikum an das Thema Comic-Album heranzuführen.«
Von den Geschichten in Jommeke hat man festgestellt, dass die Serie trotz aller Spannung und Abenteuer »immer jugend- und gewaltfrei ist, sogar die Gauner sind fast liebenswert. Freundschaft, Loyalität und Hilfsbereitschaft sind Keyfeatures der Serie.«
Die Übersetzung wird Originalnamen und –schauplätze beibehalten. Die Alben werden als Softcover mit vorwiegend 48 Seiten produziert. Eine Erscheinungsweise steht noch nicht fest, soll aber strikt eingehalten werden.
Eins ist klar: Niederländische Comics haben es in Deutschland traditionell schwer. Wenn selbst Bestseller wie Suske und Wiske heutzutage kaum Leser finden, dann wird es eine Serie wie Jommeke noch schwerer haben. Auf der anderen Seite gibt es durchaus eine gewisse Klientel in der Comic-Szene, die sich eine solche Serie zulegen würde.
Man kann gespannt sein, wie die Markteinführung vonstattengeht. Und wer weiß, vielleicht erbarmt sich bei Erfolg stainlessArt auch einer interessanten Serie wie Marc Sleens Die Abenteuer von Nero & Co.?