Zum Abschluss des Jubiläumsjahres gibt es für alle Spirou-Freunde in Deutschland noch ein weiteres Highlight: Am 15. November kommt der Kinofilm Der kleine Spirou in deutscher Synchronisation auf die große Leinwand. CRON hat ein Interview mit dem Filmverleih Barnsteiner-Film gemacht und verlost Kinokarten.
Kleiner Comicheld auf großer Leinwand
CRON verlost 5x zwei Kinokarten für die Premiere am 10. November um 15 Uhr in Hamburg. Einfach bis zum 7. November 2018 eine E-Mail mit dem Betreff »Der kleine Spirou« und Angabe des Namens an
Die Ereignisse rund um den abenteuerlustigen Hotelpagen Spirou und seinen Freund Fantasio haben in diesem Jahr neue Maßstäbe gesetzt. Nicht nur, dass ein deutscher Zeichner (Flix) ein vielbeachtetes Album (Spirou in Berlin) vorgelegt hat, die Comicserien-Ikone aus Belgien ist dieses Jahr auch zum UN-Botschafter für die Menschenrechte ernannt worden.
Basierend auf der weltberühmten Comicreihe Spirou und Fantasio widmet sich Regisseur Nicolas Bary in der Realverfilmung Der kleine Spirou nun der Schulzeit des kleinen Helden, bevor er zum Abenteurer in Pagenuniform wurde: Die Mutter des zwölfjährigen Spirou ist stolz auf ihren Sohn. Nach den Ferien wird auch er an eine Hotelpagenschule wechseln und damit an die langjährige Familientradition anknüpfen. Beinahe jeder in Spirous Familie arbeitete als Page. Nur Spirou will kein Hotelpage werden. Viel lieber bleibt er auf der Schule bei seinen Freunden. Und bei Suzette, in die er verliebt ist.
Um von dem vorbestimmten Weg wegzukommen, wendet sich Spirou an eine Wahrsagerin, die ihm exotische Reisen und Abenteuer verspricht. Diese Vorstellung gefällt dem Jungen schon deutlich besser als eine Karriere als Liftboy … Der familienfreundliche Film um den vorwitzigen Spirou im Pennäleralter und seinen Großvater (gespielt von Pierre Richard) hat am 10. November im Hamburger Abaton-Kino Premiere – mit einigen Überraschungen!
Zum Deutschlandstart von Der kleine Spirou hat CRON ein Interview mit Eduard »Barny« Barnsteiner geführt, der die deutsche Fassung der französischen Familienkomödie in die Kinos bringt.
Wie kam es dazu, dass Sie den Verleih von Der kleine Spirou übernahmen?
Ausschlaggebend war der Besuch in Chemnitz auf dem Kinder- und Jugendfilmfestival »Schlingel« im letzten Jahr. Dort war die Begeisterung des jungen Publikums für mich einer der Punkte, die mir sagten, dass ich entgegen der »Fachmeinung der Jurys« einen wirklichen Film für das Zielpublikum gesehen hatte. Auch wurde der Film dann mit dem Preis der internationalen Jugendjury ausgezeichnet, was wiederum dafür sprach, sich um die Rechte am Film zu bemühen.
Über das Festival gelang es uns dann, die Auswertungsrechte für das Kino zu erhalten, während sich Studio Hamburg und der NDR die TV-, VoD- und DVD-Auswertungsrechte direkt beim Produzenten sicherten und die Synchronisation anfertigten.
Ist es die erste Filmadaption eines Comics/einer Comicserie, die Sie in Deutschland herausbringen?
Hier muss ich persönlich mit einem klaren »Jein« antworten [lacht]. In meiner selbständigen Arbeit als Verleiher ja, als ehemaliger Branchenmanager bei Disney (ehemals Buena Vista) natürlich nein.
Kannten Sie die Comicserien Spirou und Fantasio oder Der kleine Spirou?
In meiner Jugend habe ich die Comics von »Pit und Pikkolo« im Zusammenspiel mit Kokomiko in den Fix-und-Foxi-Heften kennengelernt, wie Spirou, Fantasio und das Marsupilami dort hießen. Der kleine Spirou war mir bis dato unbekannt. Auch muss ich gestehen, dass ich im ersten Moment Spirou nicht mit Pikkolo in Verbindung gebracht habe, sondern dies erst im Rahmen mit dem Filminhalt und der Pagengeschichte bei mir zur Querverbindung kam.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Kinderfilmen bisher gemacht?
Abseits des Mainstreams sind die Erfahrungen mit dem Kinderfilm von unterschiedlichen Aspekten geprägt. Es fällt schwer, einen Kinderfilm an sein Zielpublikum zu vermitteln, wenn einem nicht die Möglichkeiten der »großen« Firmen offenstehen, vor allem im Hinblick auf die Bewerbung im öffentlichen Raum, sei es TV, Plakatierung oder Bewerbung über Plattformen im Internet. Hier stößt man früh an seine Grenzen. Somit steht immer die finanzielle Machbarkeit im Vordergrund. Dies führt auch leider oft dazu, dass Vorlagen oder sogar fertige Filme nicht den Weg auf die Leinwand finden. Schaffen solch »kleine« Filme dies dann doch, erreichen sie im Kinobereich oft »nur« zwischen 25.000 bis 50.000 Besucher, wenn es besonders gut läuft und eine Öffentlichkeit hergestellt werden kann, dann vielleicht auch mal über 100.000 Besucher, da stehen dann aber meist größere Verleiher und/oder Adaptionen erfolgreicher Kinderbücher dahinter. Davon losgelöst muss man die Erfahrung mit dem Zielpublikum betrachten, denn es gibt kaum ein Kinopublikum, das so bewegt und ehrlich ist wie das einer Kindervorstellung.
In wie vielen Kinos wird Der kleine Spirou anlaufen?
Das sind zur Zeit etwa 40 Kinos, welche den Film zum Start einsetzen werden. Überwiegend kleinere und mittlere Häuser, da die großen Ketten natürlich auf die gängige Ware und deren Präsenz in der Öffentlichkeit setzen.
Sie haben den Film ja sicherlich bereits ein- oder auch mehrmals gesehen. Was können Sie über die Handlung sagen, und was gefällt Ihnen an Der kleine Spirou am besten?
Das, was mich am meisten gefreut hat, ist das Spiel mit der »Nichtkorrektheit«. Der kindliche Blick trifft in Der kleine Spirou auf die Realität der Erwachsenen und setzt diese gekonnt außer Kraft. Die Botschaft, einfach mal das zu machen, was man will, auch gegen die Planung der Älteren und der Umgebung.
Das Interview führte Volker Hamann
Abbildungen und Fotos © 2018 Les Films de Cap - Les Partenaires – Belvision - Éditions Dupuis
Offizieller Kinotrailer / Der kleine Spirou / Kinostart 15.11.2018 from barnsteiner-film on Vimeo.