Andernorts ist noch geschlossen, in Dortmund öffnen die Pforten zur Neunten Kunst wieder. Seit gestern können sich Comicfans virtuell oder vor Ort im schauraum: comic + cartoon eine Ausstellung über Will Eisner ansehen. Es ist die erste deutsche Eisner-Retrospektive überhaupt. Wer den Ausstellungsbesuch mit Maske nicht scheut, hat noch bis zum 27. Juni Gelegenheit, sich über Leben und Werk des Vaters der Graphic Novel zu informieren.
Dieses Jahr ist alles anders – wegen Corona, klar. Davon lassen sich die Hamburger Graphic-Novel-Tage aber nicht abhalten, auch in ihrer nunmehr neunten Ausgabe prominente Vertreterinnen und Vertreter der Neunten Kunst an die Alster zu holen. Vom 22. bis 25. März 2021 sind im Literaturhaus Hamburg unter anderem Dorothée de Monfreid und Anke Kuhl, Rutu Modan und Max Baitinger zu Gast. Ein österreichisch-tschechisches Gespann schaut ebenfalls vorbei. Und das Publikum kann online zusehen.
In den USA war die Fortsetzung der Comicverfilmung Wonder Woman (2017) bereits zu sehen und Teil von Warner Bros. neuer, coronabedingter Strategie. Dort startete Wonder Woman 1984, so der Titel von Patty Jenkins' neuem Film, zeitgleich in den Kinos und als Video-on-Demand. Weil in Deutschland die Kinos aber immer noch geschlossen sind, kommt es hierzulande nun zu einem Novum: Noch vor dem offiziellen Kinostart (über den wir bereits in ALFONZ Nr. 4/2020 spekulierten) geht das Superheldinnen-Spektakel im Bezahlfernsehen über den Äther. CRON hat Gal Gadot in ihrer Paraderolle als Diana Prince beim Weltretten über die Schulter geblickt und verrät, ob sich das Einschalten lohnt.
»Keine Angst, mir wird nichts passieren, denn ich wurde mit einem silbernen Löffel geboren.«
Kaum zu glauben, aber 2021 reitet der Lonesome Cowboy schon 75 Jahre durch den Wilden Westen. Zum Geburtstag feiert Egmont die von Morris erdachte Comicfigur mit einer Handvoll neuer Publikationen. Darunter ist auch eine ganz besondere Hommage.
»Er hat ihm das Genick gebrochen und beinahe den Kopf abgerissen. So etwas sieht man nicht alle Tage.«
»Es heißt, wenn man nach sechs Uhr abends noch in der Schule ist, wird man am Eingang der Viert- bis Sechstklässler von einem komischen Onkel erwartet.«
»Vielleicht hat jemand einen Zauber verpatzt.«
Welche Comics waren die besten des Jahres 2020? Welche Geschichten und Zeichnungen spendeten Trost und Ablenkung in der Coronakrise? Wir haben nach den drei Lieblingscomics unserer Autoren gefragt. Das Ergebnis ist nicht völlig deckungsgleich mit unseren Top 20 in der aktuellen ALFONZ-Ausgabe. Hier erfahrt ihr, was die Schweizer außer Bonbons noch so erfinden, lernt etwas über irre Theorien und Ausnahmezustände, werdet in den Wilden Westen und nach Fernost entführt, in die Vergangenheit und die nahe Zukunft und taucht in Familiengeschichte(n) und in die Neunte Kunst übertragene Weltliteratur ein.
»Der Ort, den ihr sehen werdet, wurde nachgebaut. Er entspricht jedoch exakt dem Lebensstil jener Zeit. … Sein gesamter Energieverbrauch … entspricht für nur einen einzigen Tag dem jährlichen Elektrizitätsbedarf unserer Stadt.«
»Schau Paul, die Blonde dort. Nicht schlecht, oder?«
»Die Band ist nicht schlecht!«
(Dialog zwischen Ivan Vaughan und Paul McCartney, als Paul zum ersten Mal auf John Lennons Band The Quarrymen trifft.)