Am heutigen 14. Oktober 2019 wurde in Paris - erneut mit einer feierlichen Zeremonie - das Cover des neuen Asterix-Albums präsentiert, und die beiden Schöpfer Jean-Yves Ferri und Didier Conrad haben ein paar Fragen zum Inhalt des neuen Abenteuers beantwortet, das am 24. Oktober unter dem Titel »Die Tochter des Vercingetorix« erscheint.
»Amt zum Schutz des Unterwassererbes. Nebengebäude, vierter Stock B.«
Hier gibt es eine 12-seitige Leseprobe:
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»Ich ... ich bin achtzehn, nicht zwölf. Ich kann gehen, wohin ich will!«
»Irrsinn ist der Ursprung sämtlicher Heldentaten.«
»Viele Jahre später erzählte Mama, dass er schon vor ihrer Hochzeit von Selbstmord gesprochen hatte. (…) Er hatte einen Brief hinterlassen, der an sie gerichtet und sehr persönlich gewesen sei. (…) Er hatte geschrieben, dass er warten wollte, bis beide Jungs, also Tore und ich, volljährig waren, sagte sie. Ein halbes Jahr nach meinem achtzehnten Geburtstag machte er es dann.«
Gedruckte und fundierte Comicsekundärliteratur ist in Deutschland selten. Das war schon immer so und wird sich wohl auch nie ändern. Es gibt zwar jede Menge Comicleser, aber eher wenige interessieren sich für die Hintergründe und die Macher eines Comics. Und deshalb fristet Sekundärliteratur über Comics hierzulande eine Art Schattendasein.
Umso erfreulicher ist es, wenn nach langer Recherchearbeit ein neuer Titel erscheint, der ein bislang unbeachtetes Thema behandelt. Band 1 der zweiteiligen Reihe Die phantastischen Comic-Welten des Michael Goetze beschreibt den Weg von Comiczeichner-Urgestein Michael Goetze »vom Amateur zum Profi«.
»Ich bin ein Junge! Ein Junge. Ihr habt mich mit fiesen Brüsten und einer schrecklichen Stimme gemacht! Ich bin kein Mädchen! Ihr habt keine Tochter.«
Im Januar 2019 erhielt Pierre Christin auf dem Comicfestival in Angoulême den Prix René Goscinny für sein Lebenswerk, das mehr als 50 Jahre Arbeit für den Comic umfasst. In dieser Zeit hat der französische Schriftsteller und Comicautor wegweisende Werke wie Europas erfolgreichste Science-Fiction-Comicserie Valerian und Veronique (mit Jean-Claude Mézières), Treibjagd und weitere Polit-Thriller (mit Enki Bilal) oder historische Frauenporträts wie Die Diva (mit Annie Goetzinger) geschrieben. Zuletzt erschien mit Ost-West seine Autobiographie in Comicform, gezeichnet von Philippe Aymond.
Zeit also, sich in der REDDITION erneut einem Comicszenaristen zu widmen. Doch anders als seine drei Kollegen René Goscinny, Jean-Michael Charlier oder Michel Regnier alias Greg, zu denen in früheren Ausgaben der REDDITION bereits ausführliche Dossiers erschienen sind und die ihre Karriere als Szenaristen in den 1950er Jahren erfolgreich ausbauen konnten, musste sich Pierre Christin auf einem sich stark verändernden Markt behaupten. In einer Zeit, als Konventionen kippten und es galt, den Comic neu zu erfinden, suchte er die Zusammenarbeit mit jungen Zeichnerinnen und Zeichnern, die an den gemeinsamen Comicprojekten reifen konnten. Er entwickelte im Comic bis dahin unbekannte Erzählformen und stellte journalistisch-aktuelle Bezüge her, die in ihrer Wirkung ähnlich wegbereitend sind wie die von Will Eisner, der heute als »Pionier der Graphic Novel« gilt.
Von den Herausforderungen und Umständen einer ereignisreichen Karriere berichtet Andreas C. Knigge in seiner ausführlichen Biographie über Pierre Christin, die von einem Essay über Bessons Valerian-Film, einem aktuellen Interview mit Jean-Claude Mézières sowie Porträts über Annie Goetzinger, Enki Bilal und Philippe Aymond begleitet wird, also die Zeichnerinnen und Zeichner, mit denen der Szenarist über viele Jahre partnerschaftlich zusammenarbeitete. Vervollständigt wird das Dossier von einer Bibliographie sämtlicher Comics (und anderer Texte), die Pierre Christin geschrieben hat.
Das Inhaltsverzeichnis:
- Planet Christin
von Andreas C. Knigge - About That Jazz
Pierre Christin und Jean Vern
von Andreas C. Knigge - Kleiner Grenzverkehr
Pierre Christin und André Juillard
von Andreas C. Knigge - Valerian und Veronique
von Volker Hamann und Roland Mietz - Am Ende von Raum und Zeit
Ein Gespräch mit Jean-Claude Mézières
von Andreas C. Knigge - Valerian: Die Stadt der tausend Planeten
Wie ein Film seinen Ursprung als Comic verrät
von Georg Seeßlen - Zeichen der Zeit
Die Zusammenarbeit Christin/Bilal
von Michael Hein - Annie Goetzinger
von Falk Straub - Philippe Aymond
von Bernd Frenz - Pierre Christin, Bibliographie seiner Werke
von Volker Hamann
Beilage zu Reddition 70: »Der Mühe gerechter Lohn« Zu dieser Ausgabe erscheint in deutscher Erstveröffentlichung eine der ersten Kurzgeschichten, die Pierre Christin und Jean-Claude Mézières Mitte der 1960er Jahre für Pilote gestalteten, als kleinformatige, limitierte Broschüre, limitiert auf 500 Exemplare! |
Leseprobe Reddition 70:
(für Vollbildmodus Button unten links klicken)
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»›So viele ungelöste Probleme‹, seufzte die kleine Maus, ließ sich davon aber nicht entmutigen. Zuerst galt es, einen Weg zu finden, wie sie im Weltall überhaupt überleben konnte.«